Camp @ Siemens AG

Jedes Jahr treffen 30 junge Talente der PR-Branche beim #30u30-Camp aufeinander und legen das Fundament für ein breites Netzwerk in der Branche. Das Camp ist damit sowohl Ausgangspunkt als auch Herzstück dieser Initiative. Unsere Gastgeber sind reizvolle Unternehmen in Deutschland, die etwas zu sagen haben. Nach Stationen bei Google in Hamburg, Vodafone in Düsseldorf und Sky Deutschland in München im vergangenen Jahr, zieht es die #30u30-Crew erneut an die Isar: Unser Host 2016 ist die Siemens AG.

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Videoproduktion: Danke an Etienne & Alex von Bildcraft Media.

Unser Host hat jüngst das neu erbaute HQ bezogen, mitten in der Münchner Innenstadt. Glas regiert, die transparente Architektur steht für eine ebenso offene und innovative Attitüde, die das Unternehmen anstrebt. Im Herzen: Der Newsroom, in der Branche oft besungenes Vorbild vernetzter Unternehmenskommunikation. Es geht uns um Vernetzung, um den Austausch von Perspektiven, den Diskurs in unseren Formaten – siehe unten.

Thema und These für unser Podium in diesem Jahr: Unternehmen und ihr Führungspersonal müssen bei gesellschaftlichen und politischen Issues mehr Mut beweisen, Farbe bekennen und eigene Haltungen entwickeln – insbesondere in einer Zeit der aktuellen Umbrüche. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion mit hochkarätigen Gästen auf dem Podium, mit unseren Coaches – und selbstverständlich der #30u30-Crew im Publikum.

Unsere Gäste auf dem Podium

Birgit Krüger

Birgit Krüger ist Co-Gründerin und Geschäftsführerin der Münchner Kommunikationsberatung consense communications. Sie arbeitet im Präsidium der GPRA für die Themen Nachwuchs, Aus- und Weiterbildung in der PR-Branche.

Tina Kulow

Tina Kulow ist seit 2011 für die Kommunikation von Facebook in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich. 2014 übernahm sie zusätzlich die Kommunikation für die Märkte in der Region Nordeuropa.

Oliver Santen

Oliver Santen verantwortet von München und Berlin aus die PR- und Medienarbeit der Siemens AG. Vorher war er Wirtschaftschef der „Bild“. Oliver Santen ist Gastgeber des #30u30-Camp 2016.

Barbara Schädler

Barbara Schädler führt seit April 2016 die Unternehmenskommunikation des Energiekonzerns E.ON SE in Essen. Zuvor war sie für die Kommunikation der Lufthansa und der SAP verantwortlich.

Pecha Kucha! Unsere Coaches

Das temporeiche Pecha-Kucha-Format ist fast schon aus Tradition der Eisbrecher auf dem #30u30-Camp. Unsere Coaches stehen den Teilnehmern mit wertvollem Feedback zur Seite.

Frank Behrendt

Frank Behrendt ist Vize-Präsident der GPRA und Senior Advisor bei der Agentur fischerAppelt, bereiste die PR-Welt davor jahrelang als CEO von Ketchum Pleon. Derzeit macht er in der Branche als „Guru der Gelassenheit“ Furore.

Christian Garrels

Christian Garrels ist Leiter Öffentlichkeitsarbeit des ADAC und steuerte den traditionsreichen Automobilclub kommunikativ durch die größte Krise seiner Geschichte. Background bei Axel Springer, Mitglied der Jury der PR Report Awards.

Antje Neubauer

Antje Neubauer ist Leiterin PR und Interne Kommunikation bei der Deutschen Bahn und engagierte Vertreterin der Interessen junger Talente. Sie ist Mitglied der Jury der PR Report Awards und Vorsitzende der #30u30-Jury, die im Wettbewerb um den Young Professional des Jahres entscheidet.

Ask Me Anything!

Sie haben 60 Minuten: Erfahrene PR-Profis führen unsere Talente auf ihren „home turf“ – um Fragen zu klären und Anekdoten auszutauschen oder Vorurteile zu diskutieren und um eigene Perspektiven kritisch zu spiegeln. Der Haken: Jeder Teilnehmer muss sich für zwei der vier Angebote entscheiden und die Plätze sind begrenzt. First come, first served!

#1: 365 Sherpas & Metro Group

Möglichkeiten verantwortungsvoller Interessenvertretung – Bedeutung und Gefahren von Lobbyismus für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

Zwischen Wirtschaft und Politik knirscht es manchmal gewaltig. Politik scheint Wirtschaft oftmals eher zu hemmen als die richtigen Rahmenbedingungen für Wachstum zu schaffen. Man redet – wenn überhaupt – aneinander vorbei. Mein Wettbewerber hat vorher mit dem Abgeordneten gesprochen. Und mein Verband hilft mir auch nicht wirklich weiter.

Ist Interessenvertretung wirklich nötig? Führen Unternehmen nicht nur noch Abwehrkämpfe gegen Politik? Hat Politik überhaupt ein realistisches Bild von wirtschaftlichem Handeln? Wurde die politische Agenda nicht längst von NGOs gekapert, die sich über ihren Feldzug gegen Unternehmen profilieren? Wie transparent muss ich in der politischen Kommunikation sein? Und welchen Beitrag leisten die Public Affairs Manager in Unternehmen eigentlich für die Kommunikation?

„Das Geheimnis des Erfolges ist es, den Standpunkt des anderen zu verstehen.“ (Henry Ford)

Das Leitmotiv „verantwortliche Interessenvertretung“ beschreibt, wie ich als Unternehmen mit meiner Kompetenz und mit nachvollziehbaren Interessen in einen Dialog mit Politik komme und Kooperationen herstelle. Wir schauen uns konkrete Beispiele aus Politik und Wirtschaft an und diskutieren, welche Rückschlüsse gezogen und Empfehlungen gegeben werden können, um beide Welten wieder besser miteinander kommunizieren zu lassen.

Coaches

Michael Wedell

Cornelius Winter

Michael Wedell, Head of Corporate Public Policy der METRO Group, und Cornelius Winter, Principal Partner bei 365 Sherpas, sind seit mehr als 15 Jahren mit Public Affairs beschäftigt. Wedell auf Unternehmensseite (vor der METRO Group u.a. bei der Dresdner Bank und bei Vodafone Deutschland), Winter auf Beratungsseite (vor den 365 Sherpas u.a. bei Ketchum Pleon und bei der Scholz & Friends Group). Zuvor waren beide in der Politik und im Medienbereich tätig. Schon sehr früh beschäftigten sie sich mit ethischen Standards in der politischen Kommunikationsarbeit und mit der Professionalisierung des Public Affairs-Berufsbildes und der Branche.

#2: Fink & Fuchs PR

Design Thinking & Scrum: Wie wir unsere PR-Arbeitsweisen neu erfinden müssen!

Design Thinking wurde ursprünglich als Innovationsmethode für Produkte und Services in Stanford entwickelt. Im Fokus steht, den Kunden ins Zentrum der Lösung zu stellen und nicht mehr ausschließlich den eigenen Zielvorstellungen zu folgen. Und das in einem agilen und für Veränderungen offenen Prozess. Design Thinking unterstützt dabei, sich noch besser in die Lebenswelten von Menschen hineinzuversetzen. Für sie werden schließlich Produkte und Kommunikationskampagnen entwickelt. Fink & Fuchs baut auf Basis von Design Thinking Kommunikationsstrategien für Unternehmen. Wir sind der Meinung, dass auf diesem Weg viele Kommunikationsfragestellungen noch kreativer und schneller gelöst werden können.

Im Kern geht es um die Anwendung einer neuen Art der Zusammenarbeit und der Kommunikation. Gerade Organisationen mit klassischen und durchorganisierten Strukturen stoßen mit ihrer Innovationsfähigkeit an Grenzen. Design Thinking fordert gewohnte Denkweisen heraus und kann eine Art „Transmissionsriemen“ sein, auch für radikale Veränderungen. Organisationen, die meinen, die Bedürfnisse ihrer Kunden zu kennen und sich immer noch alleine auf ihre Umfragen und Fokusgruppen verlassen, sind in ihrer Grundsubstanz eher bedroht. Das iPhone wurde auch nicht durch Kundenbefragungen, sondern durch eine konsequente Analyse menschlicher Bedürfnisse erfunden. Die technische Entwicklung kam erst danach.

Für Agenturen bedeutet das, die klassischen Arbeitsweisen Briefing/Re-Briefing, Analyse, Präsentation – vielleicht noch maximal mit einem Workshop garniert – zu überdenken. Das Ergebnis sind oft nicht wirklich passende Konzepte, eher unzufriedene Kunden und viel Zeit, die verloren geht. Design Thinking und weitere agile Methoden wie Scrum eignen sich hervorragend, um die Arbeitsweise innerhalb der Agenturen, aber auch gemeinsam mit dem Kunden auf eine produktivere Stufe zu stellen. Die Effekte sind zufriedenere Kunden mit innovativeren und passgenauen Kommunikationskonzepten und auch weniger Frust bei den Agenturen. Kurz gesagt ist Design Thinking das Denkmuster, das Agenturen helfen kann, sich „neu zu erfinden“.

Design Thinking liefert dabei kein neues Set an Werkzeugen. Bekannte Methoden wie Touchpoint-Analyse, Persona zur Konkretisierung von Zielgruppen, Interviewreihen, Flip-Flop-Methode, Prototyping, Storyboarding, um nur einige zu nennen, kommen unter ganz neuen Blickwinkeln zum Einsatz.
Kurzum: mit dieser Methode Kommunikationskonzepte zu schreiben heißt, von Anfang an zu fragen, wie wir die Menschen und ihre Bedürfnisse optimal mit der richtigen Botschaft über den besten Weg erreichen. Das Prinzip Gießkanne hat mit Design Thinking definitiv ausgedient.

Ich diskutiere mit Ihnen, wie Design Thinking in der Kommunikation angewendet werden kann, wie man die Zielgruppe wirklich verstehen lernt und welche Tools sich vor allem für Kommunikationsprofis eignen.

Coach

Alexandra Groß

Alexandra Groß ist Vorstand bei Fink & Fuchs Public Relations in Wiesbaden, verantwortet neben der Kundenberatung und der Kreation die Bereiche Personal, Controlling und New Business. Zuvor arbeitete die Diplom-Betriebswirtin im Marketing der Groß-Gerauer Volksbank und in der Personalentwicklung der ABB Dienstleistungsgesellschaft.

#3: Edelman.ergo

Interkulturell & International: Kommunikative Köstlichkeiten aus aller Welt…

Konzern, mittelständisches Unternehmen oder Agentur – die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Berufslebens mit internationaler Kommunikation in Berührung zu kommen, ist hoch. Denn in Zeiten der Globalisierung und der Digitalisierung kennt Kommunikation keine Ländergrenzen mehr. Das kann für Kommunikatoren schnell zu einer Bewährungsprobe werden – wobei verschiedene Sprachen und unterschiedliche Zeitzonen noch die kleineren Herausforderungen sind.

Susanne Marell und Vanessa Pott geben Insights, worauf es in der internationalen Kommunikation ankommt und wo mögliche Stolperfallen liegen. Die beiden möchten sich gemeinsam mit den Teilnehmern über Strategien, Erfahrungen und Anekdoten austauschen und zeigen, warum es Spaß macht, grenzenlos zu kommunizieren. Unter anderem geht es um Fragen wie…

• Wie kann Kommunikation über unterschiedliche Regionen hinweg gesteuert werden? Gibt es Tools oder Methoden, die dabei helfen?
• Amerika, Europa, Asien, Afrika – Wie können Botschaften und Markenkern über große Distanzen in völlig unterschiedliche Kulturen übersetzt werden? Welche Unterschiede gibt es in der Planung internationaler und nationaler Kommunikation?
• Andere Länder, andere Sitten – Wie baut man sich ein globales Kommunikationsnetzwerk auf? Welche Unterschiede gibt es im Umgang mit Journalisten im Ausland?
• Wie gelingt der Einstieg in die internationale Kommunikation und was müssen Kommunikatoren können, um international erfolgreich zu arbeiten?
• Welche interkulturellen Kompetenzen sind in einem internationalen Umfeld besonders wichtig?

Coaches

Susanne Marell

Geschäftsessen in China, Mitarbeitergespräche in den USA und Geschäftsbesuche in Brasilien: Das sind die Dinge, die Susanne Marell bisher am meisten gefordert und geprägt haben. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie mal auf Unternehmens-, mal auf Agenturseite, aber immer: global. Sie ist neben ihrer Rolle als CEO von Edelman.ergo auch Strategie-Berater und Coach und blickt auf langjährige internationale Erfahrungen in der Beratung und Implementierung von Veränderungs- und Kommunikationsprozessen zurück. Dabei hat sie gelernt, dass der direkte Weg, der hier in Deutschland sehr erfolgreich ist, im Ausland jedoch nicht unbedingt mit Erfolg gekrönt ist. In anderen Ländern sollte man nicht immer sofort mit der Tür ins Haus fallen und bereit sein, die eigene Komfortzone zu verlassen.

Vanessa Pott

Vanessa besitzt die deutsche und die britische Staatsbürgerschaft und spricht ferner fließend Spanisch und Französisch – internationaler geht es kaum. Bei Edelman.ergo arbeitet sie für Unternehmen aus der Gesundheits- und Lebensmittelwirtschaft, ist Expertin in den Bereichen Global Health Policy und Health Systems & Market Access und begleitet derzeit für ein internationales Pharma-Unternehmen den Aufbau strategischer Allianzen in Emerging Markets. Davor hat Vanessa vier Jahre lang in Brüssel gelebt und gearbeitet. Sie ist ein echter „EU Geek“ und weiß nicht nur, wo man im Europaparlament den besten Kaffee trinken kann, sondern kann auch die verwirrenden Raumnummern (z.B. ASP 3G-3) mühelos entschlüsseln, um schnell ans Ziel zu gelangen.

AMA #4: Zalando

IPO! Von Null auf MDax oder:
Wie eine Startup-Kommunikation plötzlich erwachsen wird

Zalando und Kommunikation. Eine übermächtige, aus dem Nichts entstandene Consumer Brand, die mehr als 90 % Markenbekanntheit in weniger als 2 Jahren erreicht hat vs. eine Corporate Brand, die nicht mal im Ansatz ausgereift war. Es kam, wie es kommen musste: Zalando wurde für die Presse schnell zum gerne genommenen Prügelknaben, da keinerlei Unternehmenskommunikation in den ersten Jahren einen Platz im Startup-Leben in Berlin Prenzlauer Berg hatte. Eine laute, provokante Marke ohne eine substanzielle Basis war für sämtliche externen Stakeholder ein gefundenes Fressen.

Mitten in diesem Prozess entstand 2012, vor genau 4 Jahren, die Unternehmenskommunikation von Zalando. Es wurde ein Pressetelefon eingerichtet. Anfragen von Journalisten wurden – erstmals – beantwortet. Zu einer Zeit, als die Presse langsam begonnen hatte, das Unternehmen mit vielen Stücken aus unterschiedlichsten Blickwinkeln in ein schlechtes Licht zu rücken. Europas Vorzeige-Startup? Europas schnellst-wachsendes Unternehmen? Nein, schlechte Arbeitsbedingungen in der Logistik, hohe Retourenraten und Verluste prägten das Bild von Zalando in dieser Zeit.

Heute ist Zalando im M-Dax, mit einer Bewertung in der Größenordnung der Metro. Starke Gewinne, ein guter Börsenkurs, viele Vorzeigeprojekte in Tech und im Business Development plus wichtiger, großer Arbeitgeber an den Logistikstandorten. Zalando führt dabei eine brutale neue Form der Internen Kommunikation nach dem Maßstab einer unbequemen Transparenz ein und versucht so einer der führenden, innovativen Arbeitgeber Europas aus dem Herzen Berlins heraus zu werden.

Was ist aber in der Zwischenzeit passiert? Wie wurde das Vertrauen von Journalisten, Politikern gewonnen und der Respekt der Konkurrenz verdient?

Coach

Boris Radke

Boris Radke ist seit Ende 2010 bei Zalando tätig. Seine erste Aufgabe war den perfekten Ort für das erste Logistikzentrum von Zalando zu finden. Dann die ersten großen Büros. Dann die ersten Tech-Standorte. Und mitten drin kam die Aufgabe: Bau doch bitte die Unternehmenskommunikation von Zalando auf. Alle Teams um Presse, Public Affairs, Corporate Publishing und Interne Kommunikation hat er aufgebaut und im Anschluss in feste Strukturen übergeben. Im Vorfeld war Boris Radke Gründer einer Zeitarbeitsfirma in Aachen, Geschäftsführer im Corporate Eventmanagement und Geschäftsführer eines Berliner Startups. Studiert hat er nie.